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Die letzten Meter – Was du als Papa vor der Geburt vorbereiten solltest

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Du merkst es an der Stimmung. Es liegt was in der Luft. Die Gespräche drehen sich fast nur noch um „Was, wenn es heute losgeht?“ Und du schaust öfter aufs Handy, als du zugeben willst. Ja, die letzten Wochen der Schwangerschaft haben’s in sich – vor allem, wenn der große Tag kurz bevorsteht.


Was viele Männer (mich früher eingeschlossen) unterschätzen: Auch wir können und sollten uns richtig gut vorbereiten. Nicht nur mental, sondern auch ganz praktisch. Denn wenn der Anruf oder der panische Blick deiner Partnerin kommt mit den Worten: „Ich glaube, es geht los!“, willst du nicht wie ein kopfloses Huhn rumrennen und überlegen, was noch alles fehlt.

Deshalb hier ein paar Dinge, die du JETZT schon erledigen solltest, um im entscheidenden Moment einen kühlen Kopf zu bewahren.


1. Die Kliniktasche – mehr als nur Klamotten

Deine Partnerin wird wahrscheinlich schon dabei sein, ihre Tasche zu packen – aber du solltest checken, ob alles drin ist, was wirklich gebraucht wird. (Spoiler: Es ist mehr als man denkt.) Und wenn sie noch nicht gepackt hat, dann nimm die Sache ruhig mal in die Hand.


Hier eine Checkliste mit Basics – du kannst sie natürlich gemeinsam anpassen:


Für deine Partnerin:

  • Krankenversicherungskarte

  • Bequeme Kleidung für die Geburt (z. B. langes Shirt oder Hemd)

  • Warme Socken (ernsthaft – kalte Füße bei der Geburt sind keine gute Idee)

  • Haargummis (falls relevant)

  • Lippenbalsam (die Luft im Kreißsaal ist oft trocken)

  • Snacks & Getränke für die Zeit vor der Geburt

  • Still-BH & bequeme Kleidung für danach

  • Handy + Ladegerät (am besten mit langem Kabel!)

  • Duschzeug, Zahnbürste etc.

  • Kleidung fürs Baby für den Heimweg


Und: eine Portion Geduld und Humor. Die kann man leider nicht einpacken, aber du kannst sie mitbringen.


2. Und was ist mit DIR? Deine Papa-Tasche

Ja, auch du brauchst eine Tasche. Denn je nach Ablauf kann es sein, dass du viele Stunden oder sogar über Nacht mit im Krankenhaus bist.


Pack für dich:

  • Frisches Shirt (du wirst schwitzen – garantiert)

  • Hoodie oder Pullover (Kliniken sind oft kühl)

  • Snacks (solche, die wenig Geräusche machen, glaub mir, du möchtest deiner Partnerin jetzt nicht auf die Nerven gehen)

  • Wasserflasche (gefült!)

  • Handy + Powerbank

  • Buch oder Playlist für ruhige Phasen

  • Notizbuch oder App – für erste Eindrücke, Gedanken, Infos


Denk dran: Du bist der Ruhepol, der Fels in der Brandung. Und auch wenn du innerlich völlig durchdrehst – nach außen darfst du gelassen wirken. Vorbereitung hilft!


3. Testfahrt zur Klinik – klingt spießig, rettet aber Nerven

Klingt simpel, aber glaub mir: Wenn du nachts um 3 Uhr aufwachst und plötzlich los musst, willst du nicht dann erst rausfinden, dass die Klinik-Baustelle eine neue Umleitung hat. Und du willst ganz sicher nicht deine Partnerin, die gerade starke Wehen hat nach dem Weg fragen... (du willst das nicht glaub mir...!).

Also: Fahr die Strecke zur Klinik vorher ab – am besten einmal tagsüber und einmal abends oder nachts. Check, wo man parken kann, welchen Eingang ihr nehmen müsst, und wie man zur Geburtsstation kommt. Manche Kliniken haben auch bestimmte Abläufe – z. B. erst zur Pforte, dann in den Kreißsaal. Klär das vorher ab. Achte auch darauf, dass du vielleicht deine Frau nur bis zum Empfang begleiten kannst und danach kurz ins Parkhaus musst. Nimm also genug Kleingeld mit, falls nötig.


Extra-Tipp: Speichere die Route im Handy mit Offline-Karte – man weiß ja nie.


Wichtigste Punkte hierzu:

  • Wie komme ich dahin? Was ist der schnellste Weg?

  • Wie lange dauert die Fahrt?

  • Wo kann ich meine Frau hinbringen (ein Krankenhaus kann sehr gross sein und die Gebärabteilung ist manchmal in einem komplett anderen Gebäude)?

  • Wo parke ich mein Auto, wenn ich meine Frau zur Pflege gebracht habe (falls nötig)?


4. Vorgängige To-Dos für den Ernstfall

  • Tank auffüllen (es muss zwingend für den Weg reichen!)

  • Babyschale ins Auto einbauen und testen (mach es vorher, ohne Eile).

  • Familie & Freunde vorbereiten (wer wird informiert, wann, wie?)

  • Falls du noch ein Kind hast: Wer kümmert sich um das Kind wenn ihr ins Krankenhaus müsst? Grosseltern? Freunde? Klärt das frühzeitig ab!

  • Wichtige Telefonnummern griffbereit haben (unter anderem Klinik, Abteilung und Ärzte oder Hebamme)

  • Kamera oder Handy-Speicherplatz checken (für die ersten Fotos!)


5. Mentale Vorbereitung – du bist nicht "nur" dabei

Mach dir klar: Deine Rolle ist nicht nur die des Chauffeurs oder Händchenhalters. Du bist der emotionale Anker. Deine Partnerin braucht jemanden, der da ist, zuhört, beruhigt, motiviert – oder einfach mit ihr schweigt.

Sprich vorher mit ihr: Was erwartet sie von dir bei der Geburt? Möchte sie, dass du sie an die Atmung erinnerst? Möchte sie, dass du Fragen stellst, wenn sie nicht kann? Oder will sie einfach deine Hand drücken? Kommunikation ist hier das A und O. Und das Beste: Ihr könnt es vorher klären, ohne Wehenstress.


Sei dir auch bewusst, dass du unter Umständen von den Ärzten oder den Hebammen darüber informiert wirst, was gerade passiert. Es kann auch passieren, dass du Entscheidungen treffen musst für deine Frau, gerade wenn etwas nicht so läuft wie es sollte. Sprich frühzeitig mit deiner Frau über dieses Thema.


Fazit

Die letzten Wochen der Schwangerschaft sind aufregend, emotional und ein bisschen wie die Ruhe vor dem Sturm. Aber: Du kannst viel tun, damit ihr diesen Sturm gemeinsam meistert.

Pack die Taschen. Fahr die Strecke. Stell Fragen. Sei vorbereitet.

Und vor allem: Sei da. Mit Kopf, Herz und Humor.


Alles Gute – es wird großartig.


Rafael


 
 
 

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